Ein Projekt in der Ukraine und anderen von COVID-19-betroffenen Projektländern
- Projektpartner
- u.a. Caritas Satu Mare, Rumänien; Erzeparchie Ivano-Frankivsk, Ukraine; Sant´Egidio Ukraine, Caritas Shqiptar, Albanien
- Bewilligungsjahr
- 2020
- Fördersumme
- insgesamt rd. 500.000 Euro
- Förderbereich
- Soziale Aufgaben
Corona-Pandemie in Osteuropa – Hilfe tut Not
Die Covid-19-Erkrankungen haben sich Anfang 2020 von China ausgehend über den gesamten Erdball verbreitet. Fast alle Länder haben mittlerweile Infektionen gemeldet. Die Gesundheitssysteme stehen überall vor immensen Herausforderungen – umso mehr in den Ländern, in denen ohnehin schon kein funktionierendes Kranken- und Sozialversorgungssystem existiert.
Besonderes Augenmerk richten Renovabis und seine Partner bei der akuten Corona-Hilfe auf die Schwachen, die Alten oder Menschen am Rande, wie Migranten, Obdachlose und Angehörige der Roma-Minderheit, die unter den gegenwärtigen Umständen mit hoffnungslos überlasteten Gesundheits- und Sozialsystemen besonders schutzbedürftig sind.
Drei Projekte stellen wir Ihnen hier vor, weitere Projekte sind am Ende der Seite verlinkt.
Ukraine
Transporter für die Obdachlosenhilfe in Kiew
Die COVID-19-Pandemie hat auch die Ukraine erreicht. In Kiew wurden alle Bildungseinrichtungen und Geschäfte (außer solche für den Grundbedarf) geschlossen. Öffentliche Verkehrsmittel wie Züge, Busse, Straßenbahnen und die Metro fahren dort aktuell nicht mehr. Deswegen sind auch alle Bahnhöfe geschlossen. Besonders trifft dies die Obdachlosen, die sich zumeist dort aufhielten und entsprechend vertrieben worden sind. Restaurants oder Cafés, die ihnen bisweilen übriges Essen schenkten, haben geschlossen. Auf der Straße sind nur sehr wenige Personen unterwegs, daher reichen auch die wenigen Einkünfte durch das Betteln nicht mehr aus: die Obdachlosen müssen Hunger leiden.
Die Gemeinschaft Sant'Egidio ist seit August 1991 in Kiew tätig und engagiert sich unter anderem auch im Bereich der Obdachlosenhilfe. Sie arbeitet daran, die bereits praktizierte Essensausgabe – natürlich unter Beachtung der Vorschriften zur Vorbeugung der Verbreitung des Coronavirus – weiter zu gewährleisten und nach Möglichkeit auch auszubauen. So wurde damit begonnen, täglich am bzw. um den Bahnhof herum an 200 Personen Essen zu verteilen. Um Lebensmittel und Freiwillige zur Unterstützung der Obdachlosen transportieren zu können, bat Sant'Egidio Renovabis um einen Zuschuss zum Erwerb eines Transporters.
Kosovo
Nothilfe für das Kosovo in der COVID-19-Krise
Im Kosovo gibt es keine allgemeine Krankenversicherung. Für die weitestgehend kostenfreie medizinische Erstbehandlung (beispielsweise in sog. „Ambulantas“) muss allerdings seit einiger Zeit eine Zuzahlung geleistet werden. Da Krankenhausärzte von ihrem Gehalt nicht leben können, betreiben viele nebenbei eine Privatpraxis. Dort werden dann (für Privatpatienten) auch Leistungen erbracht, die in Krankenhäusern nicht verfügbar sind, allerdings zu Preisen, die für viele Kosovaren nicht bezahlbar sind. Krankenhauspatienten müssen ihre eigene Bettwäsche mitbringen und sich von Angehörigen verpflegen lassen. Auch Medikamente müssen sie selbst beschaffen und bezahlen. In Apotheken erhältliche Medikamente sind nicht immer Originalpräparate; es kann sich um völlig wirkungslose Substanzen oder solche mit verringerter Wirkung handeln. Trotz immenser Investitionen in das Gesundheitssystem im Kosovo bewegt sich die medizinische Versorgung weiterhin auf niedrigem Niveau. Besonders betroffen von diesem Missstand sind chronisch kranke Menschen. Die Familien übernehmen nicht nur die Sorge und Pflege, sondern sind auch mit den Kosten auf sich gestellt, was nicht selten zu schweren Notlagen führt.
Gerade die katholische Kirche genießt in der kosovarischen Bevölkerung ein sehr hohes Ansehen. Man vertraut ihr und bittet sie in allgemeinen Notlagen um Hilfe, auch über die Grenzen von Religionsgemeinschaften und Konfessionen hinweg.
In den letzten Tagen und Wochen sind zahlreiche im Ausland lebende und arbeitende Kosovarinnen und Kosovaren zurückgekommen, unter ihnen auch Menschen, die mit COVID-19 infiziert waren und so zur Verbreitung des Virus beigetragen haben. Bischof Dode Gjergji möchte nun dringend benötigte Güter wie Desinfektionsmittel, Medikamente und Schutzartikel an die 25 Pfarreien im Land verteilen. Hierzu bittet er Renovabis um Hilfe.
Rumänien
Hilfe für benachteiligte Familien während der Corona-Krise in Satu Mare
Das rumänische Gesundheitssystem ist nicht in der Lage, mit einer massenhaften Ausbreitung der Erkrankungen umzugehen. Um das Risiko einer weiteren Ausweitung der Pandemie zu senken, wurden im gesamten Land alle Schulen und Sozialeinrichtungen geschlossen sowie strenge Ausgangsbeschränkungen erlassen.
Besonders hart von diesen Maßnahmen betroffen sind arme Familien der Roma-Minderheit. Ohne geregeltes Einkommen haben sie ihre Ressourcen über den Winter aufgebraucht und müssten jetzt eigentlich mit Frühlingsbeginn dringend ihre Tätigkeiten als Tagelöhner o. Ä. wieder aufnehmen. Ohne feste Arbeitsstelle haben sie keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung. So sind die Familien völlig mittellos und gleichzeitig aufgrund eines geringen Bildungsniveaus ohne genaues Wissen über gesundheitsbewusstes Verhalten in dieser kritischen Situation.
Die Caritasverbände in den Bistümern Satu Mare und Alba Iulia haben je ein Nothilfeprogramm eingerichtet, um benachteiligte Familien mit Lebensmittelhilfen und Hygieneprodukten für den Zeitraum April und Mai zu unterstützen.
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