Projektbeispiele
Gemeinsam gegen den Krieg: Die Gemeinden in der Westukraine öffnen ihre Türen und geben Binnenvertriebenen Halt und Hoffnung.
Quelle: Renovabis
Länderinfo
Ukraine
Landesflagge

Gemeinden stärken – Not lindern

Fünf Millionen Geflüchtete haben innerhalb der Ukraine Zuflucht gefunden. Für die Gemeinden ist es eine große Herausforderung, sie zu versorgen und zu integrieren. Durch Schulung, finanzielle Förderung und technische Ausrüstung werden die Gemeinden befähigt, mehr Menschen besser zu helfen.

Ein Projekt in der Westukraine

Projektpartner
Caritas Ukraine
Bewilligungsjahr
2022
Förderbereich
Kirchlich-pastorale Aufgaben,
Soziale Aufgaben
Übersicht

Unterstützung von Binnenvertriebenen als Herausforderung

„Wann kann ich endlich wieder nach Hause?“ Diese Frage bewegt schon seit über einem Jahr mehr als dreizehn Millionen Menschen, die vor der völkerrechtswidrigen russischen Invasion in der Ukraine geflohen sind. Viele von ihnen sind nicht ins Ausland geflüchtet, sondern in der Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende im Land geblieben. Sie suchen in der Westukraine Schutz, wo die Lage etwas sicherer ist als weiter östlich: Mütter mit kleinen Kindern, unbegleitete Minderjährige, alte und kranke Menschen. Notdürftig haben die finanzschwachen Kommunen und auch kirchliche Einrichtungen Unterkünfte hergerichtet, um die Binnenflüchtlinge aufzunehmen. Doch wer versorgt sie mit Kleidung, Bettzeug und Essen? Wer steht ihnen bei? In der strukturschwachen Region reichen die Kapazitäten bei Weitem nicht aus. Was häufig fehlt, ist nachhaltige und dauerhafte Unterstützung.

Gemeinden öffnen Türen

Vielerorts öffnen Pfarrgemeinden den Binnenvertriebenen ihre Tore: Sie funktionieren Gemeindehäuser zu Notunterkünften um, sammeln Kleidung und Spielzeug, organisieren Freizeitangebote und kochen für die gestrandeten Menschen. „Am ersten Tag der Invasion haben wir uns freiwillig mit dem ganzen Dorf gemeldet. Wir weben Tarnnetze, kochen Knödel und backen Brot“, berichtet Julia, die sich ehrenamtlich bei der Caritas Chernivtsi engagiert. „Wir sind wie eine Familie. Unser Priester vereint uns.“

Bei ihrem unermüdlichen Engagement geraten viele Gemeindemitglieder an ihre Grenzen. Sie sind überfordert mit der Organisation der unzähligen Aktivitäten und den schweren Traumata der Vertriebenen. Sie wollen Halt geben, leben aber selbst in Angst vor dem Krieg. Kirchliche Akteure, wie die Caritasverbände, versuchen die Lücken zu füllen. Sie wissen, was jetzt dringend benötigt wird. Mit einem großen Netzwerk von Freiwilligen stehen sie Hilfsbedürftigen auch langfristig zur Seite, doch es mangelt an so vielem. Nicht nur an materiellen Dingen, die Freiwilligen sind häufig ungeschult im Umgang mit ihren traumatisierten Landsleuten. Die Gefahr eines eigenen Burnouts ist groß.

Unterkunft und medizinische Versorgung organisieren, kochen, Kleidung sammeln - bei ihrem Engagement geraten viele Freiwillige an ihre Grenzen.
Quelle: Caritas Ukraine
„Es geht nicht nur um finanzielle Hilfe", sagt eine Freiwillige. „Viele Geflüchtete, insbesondere Kinder, benötigen die psychologische Unterstützung. Da kann auch ein einziges gutes Wort von großer Bedeutung sein.“
Quelle: Caritas Ukraine

Schulen, beraten, vernetzen

Mit unserer Partnerorganisation Caritas Ukraine möchten wir die Menschen unterstützen. Die Selbsthilfe soll gestärkt, der Zusammenhalt gefördert werden. Denn starke Gemeinden können entscheidend dazu beitragen, die dramatischen Folgen des Krieges und menschliches Leid zu mindern. „Kompetenzen und Kapazitäten stärken“, lautet das Ziel des Projektes, das Renovabis bereits vor dem massiven russischen Angriff unterstützte. Nach der Ausweitung des Krieges ist diese Aktion umso dringender geworden. Sie richtet sich an die Pfarreigruppen der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche. Durch Schulung und Beratung, finanzielle Förderung und technische Ausrüstung werden die beteiligten Gemeinden befähigt, mehr gefährdete Menschen besser zu unterstützen. Die Freiwilligen erhalten wichtige Kenntnisse und Mittel, um ihr soziales Engagement zu professionalisieren. So können sie ihre Ressourcen voll ausschöpfen und mit aller Kraft dazu beitragen, die humanitäre Katastrophe durch Krieg und Massenvertreibung abzumildern.

Schulen, beraten, vernetzen: In Workshops und Seminaren erhalten die Freiwilligen wichtige Kenntnisse und Mittel, um ihr soziales Engagement zu professionalisieren.
Quelle: Caritas Ukraine
"Mein Antrieb ist, gemeinsam mit anderen den Zusammenhalt in unserem Land zu stärken", sagt eine Volontärin über ihre Motivation.
Quelle: Caritas Ukraine

Gemeinschaft fördern - Not lindern

Die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in ihre Heimatorte haben viele Geflüchtete verloren. Umso wichtiger ist es, sie an ihrem Zufluchtsort zu integrieren, ihnen bei der Suche nach Arbeit, einem Ausbildungsplatz oder einer dauerhaften Wohnung zu helfen. Dieser herausfordernden Aufgabe stellen sich in den Gemeinden viele Freiwillige. Um langfristig und effizient helfen zu können, benötigen sie Anleitung und Beistand. So wollen wir sie stärken:
- Pfarreigruppen beraten und mit Mentoring/Supervision begleiten
- Netzwerke für den Erfahrungsaustausch der Freiwilligen aufbauen
- humanitäre und soziale Projekte in den Gemeinden fördern

Das bewirkt Ihre Spende:

  • Mit 20 Euro übernehmen Sie die Kosten für die zweitägige Schulung eines Gemeindemitglieds.
  • Mit 50 Euro helfen Sie, ein Kind neu einzukleiden.
  • Mit 100 Euro leisten Sie einen wichtigen Beitrag, die von Krieg und Flucht trauma­tisierten Menschen psychologisch zu unterstützen.

Sie können Projekte wie dieses mit einer Spende unterstützen!

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