Ein Projekt im Norden Albaniens
- Projektpartner
- Diözese Sape
- Bewilligungsjahr
- 2016
- Dauer
- 2016-2018
- Fördersumme
- 515.000 Euro
- Förderbereich
- Soziale Aufgaben
Projektbeschreibung
Karge Böden, steile Hänge, ein ungünstiges Klima und winzige Landparzellen, von deren Erträgen eine Familie kaum zu ernähren ist: Für die Bauern in den Bergregionen der Diözese Sape in Albanien ist das Leben sehr hart. Vor allem jüngere Menschen sehen dort kaum noch eine Perspektive und kehren ihrer Heimat oft schweren Herzens den Rücken.
Aus dieser unwirtlichen Region hat sich der Staat zurückgezogen. Die Kirche ist dort eine der wenigen Institutionen, die für die Menschen da ist und die Armut bekämpft – mit finanzieller und fachlicher Unterstützung. Experten vermitteln den Bauern das nötige Know-how, um sich auf den Anbau bestimmter Produkten zu spezialisieren, mit denen auch auf kleinen Flächen ausreichendes Einkommen erzielt werden kann. Dazu gehören zum Beispiel Honig, Obst oder Wein. Wo auch dies nicht möglich ist, rücken Erwerbszweige in den Mittelpunkt, die keine Flächen im Eigenbesitz benötigen, wie etwa die Haltung von Ziegen, Schafen oder Schweinen auf gemeinschaftlichen Flächen. Außerdem gehört dazu auch die Produktion und Vermarktung von Beeren, Kräutern und Pilzen.
Eine bessere Zukunft
Prënde Ndoci und ihre achtköpfige Familie aus einem Dörfchen in der Region Sape werden ihr Zuhause nicht verlassen. Im Gegenteil: Ihre beiden ältesten Söhne, die die Hoffnung auf eine bessere Zukunft bereits aufgegeben hatten und ausgewandert waren, sind wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Mit Hilfe des örtlichen Pfarrers und der von Renovabis unterstützten Partnerorganisation des Bischofs von Sape, Lucjan Avgustini, „Partnerschaft für Entwicklung“, hat sich die Familie auf die Aufzucht von Ziegen spezialisiert.
Mit kostenlos zur Verfügung gestelltem Baumaterial errichtete die Familie einen neuen, wetterfesten Stall. Noch wichtiger waren die Tipps und Unterweisungen der Fachleute, worauf bei der Ziegenhaltung besonders zu achten ist, damit die Tiere gedeihen und nicht krank werden. Die Herde der Familie ist mittlerweile von 20 auf 100 Ziegen angewachsen, von denen die Familie jetzt leben kann. „Am schönsten ist aber, dass wir alle hier in unserem Heimatdorf bleiben und leben können“, sagt Prënde Ndoci.
Projektbewertung
Das vorgestellte Projekt ist ein Modellprojekt für die Entwicklung der Region. Die Gegend ist von der Regierung vernachlässigt, die Menschen haben oft ihre Hoffnung und ihren Mut verloren. Es ist daher wichtig, ihnen diesen Mut wieder geben - und das Wissen und ihre Lebensumstände so zu verändern, dass sich ihre Situation spürbar verbessert. Diese konkrete Armutsbekämpfung findet in einer Region mit der höchsten Armutsrate Albaniens statt. Es wird viel in Wissen, Information, Marketing und technische Unterstützung investiert. Ohne den notwendigen Input in Ausstattung, grundlegende Arbeitsmaterialien und technische Geräte können ansonsten keine Weiterentwicklungen stattfinden.
Das könnte Sie auch interessieren
Pater Andreas Waltermann OFMCap
WeiterlesenUrlaub im Süden Albaniens
WeiterlesenSie können Projekte wie dieses mit einer Spende unterstützen!
Jetzt spenden