Weihnachten 2019 - hätte ich damals gesagt: „Nächstes Jahr werden wir Weihnachten nur mit großen Einschränkungen feiern können, denn ein Virus wird die ganze Welt im Würgegriff halten“ - dann hätten Sie wahrscheinlich gedacht: der spinnt, der hat zu viele Science-Fiction gelesen. Aber jetzt ist es so. Weihnachten 2020 ist ganz anders. Ich denke an die vielen Menschen, die an Corona erkrankt sind und an die Angehörigen, die voller Sorge sind. Ich denke an die, die unter den wirtschaftlichen Konsequenzen zu leiden haben oder die auch seelisch leiden, an Einsamkeit oder an Ängsten.
Und meine Gedanken gehen natürlich zu den vielen Partnern und Freunden in Mittel- und Osteuropa. Sie können sich nicht auf ein funktionierendes Gesundheitssystem stützen und soziale Absicherungen gibt es kaum. Und ich denke an diejenigen, die zusätzlich noch unter weiteren Konflikten leiden. Die Menschen in Belarus beispielsweise, die von ihrer eigenen Regierung so viel Gewalt und so viel Repressionen erleiden. Ich denke an die Menschen in Berg-Karabach, die vielfach auf der Flucht sind oder an die Menschen in der Ukraine, die weiter unter einem Krieg leiden müssen.
„Selig die Frieden stiften“ - das war das Leitwort, dass uns hier bei Renovabis das ganze Jahr über begleitet hat. Und doch gibt es soviel Friedlosigkeit in dieser Welt. Insofern wünsche ich uns zu Weihnachten, dass uns tief im Herzen dieses biblische Wort erreicht: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden“.In Gedanken und im Gebet bin ich Ihnen allen verbunden.
Ihr Pfarrer Christian Hartl