FREISING. Der Krieg in der Ukraine, nur wenige Flugstunden entfernt, versetzt die Menschen in Sorge. Andererseits verzeichnen Reiseveranstalter und Sozialforschungsinstitute bei vielen Deutschen große Reiselust, Fernweh und Sehnsucht nach Erholung nach mehr als zwei Corona-Jahren. Auch im Osten Europas ist sicheres Reisen absolut gewährleistet. Der Hauptgeschäftsführer der Osteuropa-Solidaritätsaktion Renovabis, Pfarrer Thomas Schwartz, ist überzeugt: „Die Menschen bei uns brauchen eine Auszeit. Es hilft nichts, sich mit moralischen Statements auf bessere Zeiten zu vertrösten. In Mittel- und Südosteuropa ist das wirklich gut möglich.“ Der Seelsorger erinnert daran, dass Reisen mit der Wahrnehmung der Schönheit von Natur und Kultur, die Erfahrungen von Gastfreundschaft und persönlichen Begegnungen helfen, die Seele aufatmen und die Kräfte auftanken zu lassen.
„Die letzten Monate haben gezeigt, wie wenig wir in Deutschland überhaupt über die Besonderheiten der Länder im Osten Europas wissen. Jetzt ist die Zeit für echte Entdeckungsreisen fernab der überlaufenen Touristenziele in Italien, Spanien oder Griechenland“, ermuntert Schwartz. Deswegen empfiehlt er, durch den Osten Europas zu reisen. Nur wenige deutsche Touristen seien bisher in die reiche Kultur und die historischen Städte dieser Region eingetaucht oder haben die staunenswerten geografischen Highlights sowie die vielfältige Flora und Fauna erlebt. „Wir brauchen gar nicht zu transatlantischen Reisezielen streben, wenn wir doch so viel in der europäischen Nähe zu entdecken haben!“ Ein weiterer Aspekt ist Schwartz wichtig: „Durch persönliche Begegnung und echten Austausch leisten Reisende einen wahrnehmbaren Beitrag dazu, dass Europa nicht weiter auseinanderfällt, sondern in der Vielfalt als Einheit wahrgenommen wird und so West und Ost weiter zusammenwachsen.“
Reiseempfehlungen:
Kürzlich hat die Brüsseler Reise-Website „European Best Destinations“ die besten Reiseziele für einen Europa-Urlaub gekürt - darunter drei in Südosteuropa:
Platz Eins ging an Ljubljana in Slowenien. Die Stadt locke mit ihrer bunten Mischung aus Kunst, Kultur, Unterhaltung und viel Grün Reisende aus aller Welt an. Und nicht nur die: Auch Umweltbeauftragte und Städtepläner besuchen Ljubljana, um sich von dieser einzigartigen „grünen Stadt“ inspirieren zu lassen. Platz Vier ging an das bulgarische Plovdiv, die älteste kontinuierlich bewohnte Stadt Europas. Für Reisende fühlt sich ein Besuch in dieser Stadt wie eine Zeitreise an, denn hier gibt es zahlreiche beeindruckende Monumente aus der Antike. Dazu zählen ein römisches Stadion aus dem zweiten Jahrhundert, ein antikes Forum und die Bischofsbasilika Philippopolis. Da verwundert es nicht, dass Plovdiv im Jahr 2019 Europas Kulturhauptstadt war. Platz Sechs ging an eine Stadt, die genau das Richtige für alle ist, die einen Städtetrip mit Entschleunigung verbinden wollen: Oradea. Die Stadt im Westen Rumäniens liegt nur knapp 500 Kilometer von Wien entfernt, deshalb gibt es hier viele westliche Einflüsse.
Renovabis ergänzt zwei Strand-Urlaubs-Destinationen: Empfohlen wird die Kaschubei im Nordosten von Polen, nahe Danzig. Dort kann man an häufig nicht zu vollen Ostseestränden an Fischerbuden Heringskorken naschen. Die Stadt Danzig/Gdansk und das Umland versprechen zudem jede Menge Historie und Kultur nebst politischer Zeitgeschichte. In Südalbanien lockt das Mittelmeer mit der „Riviera shqiptare“: Darüber berichten wir auf der Renovabis-Website Urlaub in Albanien, wo es auch ein sommerliches Rezept für längere Hitzewellen gibt: Die kalte Gurkensuppe „Tarator“.
Den ausführlichen Hintergrundtext finden Sie hier.