Europa steckt in einer tiefen Krise – niemand wird das angesichts von zunehmendem Populismus, wachsendem Nationalismus und immer stärker werdender Ablehnung von „Brüssel“ bestreiten. Aber steckt nicht in jeder Krise auch eine Chance? Oder aber, wie ein Teilnehmer der Konferenz bemerkte, findet sich nicht in all diesen Aussagen auch immer ein Körnchen Wahrheit? PRO ORIENTE (Österreich), das Institut G2W – Ökumenisches Forum für Glauben, Religion und Gesellschaft in Ost und West (Schweiz) und die Solidaritätsaktion Renovabis (Deutschland) führten ca. 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus neunzehn europäischen Ländern zu einem Gedankenaustausch zusammen, der zum einen der Reflexion über die Ursachen der Krise diente, zum anderen die besondere Verantwortung der Kirchen zur Wiedergewinnung von Perspektiven für Europa herausstellte. „Die Kirchen sind“, wie Botschafter Dr. Emil Brix, Direktor der Diplomatischen Akademie Wien, in seinem Grußwort sagte, „ein Teil der Zivilgesellschaft und müssen in ihr eine wichtige Rolle spielen.“
Notwendige Sensibilisierung für die Europathematik
Die beiden Vorträge des ersten Tages untersuchten die Ursachen der europäischen Krise aus politischer und kirchlicher Sicht, wobei, wie Burkhard Haneke, Geschäftsführer von Renovabis, in seiner Einführung deutlich machte, eine Vielzahl von Faktoren zu nennen wären, weshalb es auch keinen Masterplan zur Lösung der Krise geben könne. Entscheidend sei, die Probleme beim Namen zu nennen und darüber in einen Dialog einzutreten, der die Beteiligten für die Europathematik sensibilisieren könne. Dr. Konrad Clewing (stellv. Direktor des IOS, Regensburg) stellte zunächst noch einmal die Fakten der Krise zusammen, die seit dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 Europa als Ganzes verändert hat. Seiner Ansicht nach sind die Niederlage der Populisten in Frankreich (Le Pen) und den Niederlanden (Wilders) kein Grund zum Aufatmen, im Gegenteil: In Österreich ist die FPÖ an der Regierung beteiligt, in Deutschland die AfD mit fast 13 Prozent als stärkste Oppositionspartei im Bundestag vertreten. Das Stichwort „Europadämmerung“ (Ivan Krastev) mache die Runde, die Europäische Union habe einen großen Teil ihrer Anziehungskraft verloren. Notwendig sei es daher, wieder an Europa als Ganzes zu denken und die verschiedenen Grade der Zugehörigkeit zu diesem Kontinent zu beachten (z. B. EU und Nicht-EU, „Zwischeneuropa“, Zuordnung und Selbstverständnis von Ländern wie Russland und Türkei). Sicherheitspolitisch dürfe sich die EU nicht vom „Westen“ (d. h. von den USA) abwenden, müsse aber auch bereit sein, mehr Verantwortung in der Welt zu übernehmen. Die EU dürfe auch nicht – was manche Politiker in Mittel- und Osteuropa betonen – als reine Transferunion verstanden werden; sie war stets mehr. Daher plädierte er ausdrücklich dafür, die positive Gesamtbilanz stärker als bisher herauszustellen. Die EU hat wirtschaftlichen Wohlstand für alle Mitgliedsstaaten gebracht, sie war und ist das bisher erfolgreichste Friedensprojekt der Weltgeschichte.
Ende der europäischen Integration oder Neuanfang?
Dr. Michael Kuhn (stellv. Generalsekretär der COMECE, Brüssel) eröffnete seinen Vortrag mit einer Feststellung von Frans Timmermans aus dem Jahre 2016, wonach die realistische Möglichkeit bestehe, dass das europäische Projekt scheitert. Anders als 1989/90 blickten die Menschen nicht mehr nach vorne, sondern verhielten sich rückwärtsgewandt. Ein Blick auf die Geschichte der Unionsbemühungen zeige aber, dass es seit der Gründung der Montanunion (1950) immer wieder Krisen und Phasen des Stillstands im Integrationsprozess gegeben habe. Die EU wurde, wie er betonte, immer wieder auf Kompromissen aufgebaut, sie war (und ist) niemals perfekt, sondern trägt auch die Summe vieler Brüche in sich. Leider zeigten sich solche Bruchlinien auch in der Kirche, wo sich z. B. im Blick auf das Wirken von Papst Franziskus die Geister sehr schnell scheiden. Dies werde besonders deutlich angesichts des Verhaltens vieler Kirchenführer in Mittel- und Osteuropa, die sich im Kontext der Flüchtlingsfrage in offenen Widerspruch zu den Appellen des Heiligen Vaters stellten und „Solidarität“ zur leeren Worthülse werden ließen. Natürlich sei es für die Westeuropäer notwendig, die besonderen historischen Empfindlichkeiten im östlichen und südöstlichen Europa zu berücksichtigen; man dürfe aber den Bogen nicht überspannen, zusätzliches Misstrauen zwischen „Ost“ und „West“ säen und der EU grundsätzlich die Legitimität absprechen. Daher betonte er wie sein Vorredner, die EU müsse bei aller Fehlerhaftigkeit letztlich als Erfolgsprojekt gesehen und in der europäischen Öffentlichkeit entsprechend dargestellt werden. Aufgabe der Christen sei es, den Dialog zwischen den Menschen auf allen Ebenen in Gang zu bringen, wie z. B. beim von der COMECE mitinitiierten Kongress „(Re)Thinking Europe“ (Rom, 27.-29. Oktober 2017) – der Name war zugleich Programm. Ausdrücklich verwies er auf die Kernpunkte der Ansprache von Papst Franziskus (28. Oktober 2017), u. a. „Europa als Summe von Menschen, nicht von Zahlen“, „Europa als Ort des Dialogs“ und „Europa als Friedensprojekt“. (Text z. B. unter: www.dbk.de)
In der anschließenden Aussprache zu beiden Vorträgen wurde der Aspekt, „die Gemeinschaft Europas als Ziel wieder zu entdecken“, mehrfach angesprochen; hinsichtlich ihrer genauen Ausrichtung bestand jedoch keine Einigkeit („Solidargemeinschaft“, „mehr als reine Nothilfe, aber was genau?“, „Kontrollinstanz gegen Korruption“). Auch wurde bemängelt, dass die Krise der europäischen Institutionen (Verfilzung, Schwerfälligkeit) nicht angesprochen worden war. Ein Vorschlag zielte auf die Fortsetzung des Modells der Europäischen Ökumenischen Versammlungen (zuletzt EÖV 3, Sibiu/Rumänien, 2007) mit dem Ziel, der europäischen Idee seitens der Christen neuen Schwung zu verleihen.
Nationalistische Geschichtspolitik als reine Heldenverehrung
Der zweite Tag der Konferenz, dessen Vormittagsmoderation Dipl.-Theol. Stefan Kube oblag, begann mit dem Vortrag des Journalisten und Publizisten Reinhold Vetter zum Thema „Populismus und Nationalismus in Europa“. In pointierten Worten umschrieb er diese Phänomene als Wiederkehr nie völlig verschwundener Negativhaltungen wie z. B. Rassismus, Nationalismus/Chauvinismus und Antisemitismus. Der Populismus ist inzwischen weltweit auf dem Vormarsch; Steve Bannon, früherer Berater von US-Präsident Donald Trump, nennt dies eine „Welle populistischer Aufstände“. Im Folgenden beschrieb Reinhold Vetter die Veränderungen im politisch-gesellschaftlichen Leben in den Kapiteln „Nationalistische Geschichtspolitik als reine Heldenverehrung“ (Schwerpunkt Polen), „Hilfe für Flüchtlinge als staatsfeindlicher Akt“ (Schwerpunkt Ungarn), „Intellektuelle, die nur im Caféhaus herumsitzen“ (Schwerpunkt Tschechien), „Burschenschaften haben nichts mit der FPÖ zu tun“ (Schwerpunkt Österreich) und fügte weitere Beispiele aus Deutschland, der Slowakei und Italien hinzu. Populisten (und Nationalisten) im östlichen Europa eint die Sehnsucht nach einem starken Staat (Polen, Ungarn) und klaren obrigkeitsstaatlichen Verhältnissen, außerdem vertreten sie ein äußerst traditionelles Familienbild – von dort stammt auch die Kritik, der EU mangele es an einem Wertefundament. Nach Ansicht des Referenten fehlt es vor diesem Hintergrund am Willen zu einer ehrlichen Debatte über die Zukunft der EU (etwa „Kerneuropa“ – wer gehört dazu?). Die Grundsatzdebatte sei aber notwendig, nur wolle sie niemand führen. Dies betonte er auch in der Aussprache zu seinem Vortrag; dort wurden als weitere Ursachen für die Ausbreitung populistischer Strömungen „Angst vor Veränderung jeglicher Art“ und „Verdummung durch soziale Medien“ genannt.
Überwindung der Sprachlosigkeit
Frau Prof. Dr. Ingeborg Gabriel (Universität Wien, Lehrstuhl für Sozialethik) eröffnete ihren Vortrag „Sozialethische Herausforderungen für die Kirchen“ mit einer Anspielung auf Heinrich Heines Worte „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“ Das gelte heute für Europa: Alte Sicherheiten seien dahin, neue Ängste drängten nach vorne – und welche Rolle spielen die Kirchen? Sie seien zwar zum Einsatz gefordert, aber eigentlich seien sie „schwache Riesen“. Natürlich geht es, wie sie betonte, zunächst um eine politische Krise, und die Kirchen stünden letztlich für etwas anderes, denn „irdische Gerechtigkeit ist nie vollkommen“ (Johann Baptist Metz). Nach den klaren Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils muss es der Kirche aber auch um Durchsetzung der Gerechtigkeit in der Welt gehen; konkret ist sie gefordert, die „Zeichen der Zeit“ zu erkennen und angemessene Antworten auf die Fragen der Menschen vorzulegen. Anhand der drei zentralen Begriffe „Versöhnung“, „Solidarität“/„Soziale Gerechtigkeit“ und „Gemeinwohl“ skizzierte sie kirchliche Ansätze zur Überwindung der Krise. Notwendig für eine gelingende Versöhnung oder Aussöhnung zwischen den Menschen sei die Überwindung der Sprachlosigkeit: „Mangelnde Verständigung über unterschiedliche Positionen ist einer der Gründe für die Entfremdung.“ Viele Menschen im ehemals kommunistischen Teil Europas trauerten dem alten Solidaritätsverständnis nach und seien nicht bereit, in der gegenwärtigen Situation solidarisch zu handeln; „Laudato si‘“ biete demgegenüber wichtige Hinweise für solidarisches Handeln, die umgesetzt werden müssten. Nationalismus sei eine „säkulare Erwählungstheorie“ und stehe dem christlichen, universell ausgerichteten Modell diametral entgegen. Höchstes Ziel müsse letztlich die Erringung des Gemeinwohls für alle sein („salus populi suprema lex“) – de facto sei es aber schwer, Egoismen zu überwinden. Angesichts ihrer begrenzten Möglichkeiten in einer säkularen Welt könne die Kirche zumindest versuchen, Zeichen zu setzen. Drei Möglichkeiten stünden ihr offen: Integrieren –Dialog führen – neue Initiativen entwickeln.
Am Nachmittag des zweiten Konferenztages wurden vier Workshops (je zwei parallel) durchgeführt, die der Vertiefung der Thematik galten:
- Von Musterschülern zu Problemfällen?
Experten: für Polen Weihbischof Dr. Krzysztof Zadarko, Koszalin – für Ungarn Prof. Dr. Dr. András Máté-Tóth, Szeged – für Tschechien Dr. Jaroslav Šonka, Prag.
Moderation: Dr. Christof Dahm - Bürgerprotest und neue Aufbrüche
Experten: für Rumänien Prof. Dr. Radu Preda, Bukarest – für die Ukraine Andrij Waskowycz, Kiew – für Bulgarien: Prof. Dr. Valerij Stojanov, Sofia.
Moderation: Prof. Dr. Michael Albus - Lost in Transition – die Westbalkanstaaten (in englischer Sprache)
Experten: für Serbien Dr. Irena Ristić, Belgrad – für Albanien Luigj Mila, Shkodra.
Moderation: Lic. Phil. Natalija Zenger - Innen- und Außenperspektiven
Experten: für Russland Dr. Evgeny Pilipenko, Moskau – für Georgien: Prof. Dr. Vaja Vardidze, Tiflis – für Belarus Dr. Alena Alshanskaya, Mainz.
Moderation: Mag.a. Dr. Regina Augustin
Erfolge der Europäischen Union stärker in Szene setzen
Am Abend fand im Festsaal des Erzbischöflichen Palais in Wien ein Festvortrag von Mag. Dr. Othmar Karas MdEP (ehem. Vizepräsident des EU-Parlaments) mit dem Titel „Zukunftsvision Europa“ statt. Der Referent schilderte zunächst die einzelnen Schritte, die zur heutigen Gestalt der Europäischen Union führten, angefangen von ersten Initiativen wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg über das „Europa der Sechs“ (EWG) bis hin zu den großen Aufbrüchen der letzten Jahrzehnte, besonders der Osterweiterungen der EU 2004 und 2007. Trotz mancher berechtigten Vorbehalte an der Schwerfälligkeit der Institutionen sei die EU insgesamt eine Erfolgsgeschichte und dürfe nicht mutwillig schlecht geredet werden. Er plädierte mit leidenschaftlichen Worten dafür, die breite Öffentlichkeit viel stärker als bisher über die Arbeit der EU zu informieren – nur so könne dem Eindruck, „Brüssel“ befasse sich nur mit unsinnigen Verordnungen und verschleudere ungeheure Summen für Verwaltungskosten, entgegengetreten werden. Viel zu wenig sei bekannt, dass die EU über Infrastrukturhilfen europaweit bis in Dörfer und Weiler präsent sei, und sicher habe nicht jede Gemeinde eine Europaflagge. Das Friedensprojekt „Europäische Union“ hat, davon zeigte er sich überzeugt, allen Unkenrufen zum Trotz eine Zukunft.
Europäische Kultur als Vereinbarkeit von christlichem und säkularem Humanismus
Der Abschlusstag der Konferenz stand im Zeichen des Vortrags von Prof. Dr. Tomáš Halík (Tschechische Christliche Akademie, Prag), der seine Ausführungen mit „Gedanken zu einer europäischen Politik aus christlichem Antrieb“ überschrieben hatte. Nach einem Rückblick auf die Krisensymptome, bei dem einige Überlegungen der Vortage in modifizierter Form noch einmal aufgegriffen wurden, skizzierte der Referent die Lage der Christen angesichts einer kaum mehr zu verstehenden Welt. Auch sie seien nicht vor dem „Gespenst des Populismus“ gefeit, viele Konservative unter ihnen seien offen für „einfache“ Lösungen, die eine Rückkehr zu vermeintlichen alten Sicherheiten wie z. B. dem traditionellen Familienbild vorgaukelten. Seiner Ansicht nach kann ein solches „Christentum von gestern“ kaum eine Hoffnung für die Zukunft Europas sein. Vielmehr gelte es, die Vision Papst Benedikts XVI. zu bewahren, d. h. die europäische Kultur aus der Vereinbarkeit von christlichem und säkularem Humanismus abzuleiten. Weitere Akzente habe Papst Franziskus gesetzt, dessen Verbindung von Wort und Tat vielfach Anstoß erregt, aber auch deutlich für eine neue Offenheit in der katholischen Kirche steht. Wenn die Kirche in einer nicht mehr nur von Säkularisierung, sondern auch von Pluralisierung geprägten Welt eine Zukunft haben und ihre Stimme Gehör finden soll, muss sie noch mehr als bisher die „Zeichen der Zeit“ (den „Kairos“) erkennen, diese lesen lernen und den Menschen, die auf der Suche sind, Antworten auf ihre Fragen vorlegen. In der Aussprache zum Vortrag, die von Dr. Christof Dahm moderiert wurde, wurde darüber diskutiert, wie genau dieses „Christentum der Zukunft“ aussehen könne. Eine wesentliche Rolle wird der katholischen Soziallehre zukommen, für die Prof. Halík eine Ergänzung durch „Kairologie“ vorschlug. Zitiert wurde auch ein Wort von Karl Rahner „Der Christ des 21. Jahrhunderts wird Mystiker sein – oder er wird nicht sein“, das in dieselbe Richtung wie die Vorstellungen von Prof. Halík weist.
Von der Gefahr, weiterhin ü b e r „Osteuropa“ zu sprechen
Abgeschlossen wurde die Konferenz durch eine Podiumsdiskussion, an der Prof. Dr. Dr. András Máté-Tóth, Prof. Dr. Radu Preda, Frau Dr. Irena Ristić und Reinhold Vetter teilnahmen; moderiert wurde die Runde von Mag.a Dr. Regina Augustin. Inhaltlich wurden einige Kernthesen aus den Beiträgen aufgegriffen und zugespitzt, so z. B. durch Frau Dr. Ristić ein Wort von Ivan Krastev „Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, nicht aber der Erste“, was ihrer Ansicht nach die Stimmung auf dem Westbalkan ziemlich treffend wiedergibt. Prof. Máté-Tóth erinnerte an die Notwendigkeit des Dialogs zwischen Ost und West auf Augenhöhe, wobei er etwas resigniert ergänzte, letztlich sei man in den letzten Jahren im „Westen“ gegenüber dem „Osten“ wieder zu den alten Klischees zurückgekehrt – gerade (aber nicht nur) in Ungarn sei man es aber leid, von oben herab abgekanzelt zu werden. Die Westeuropäer müssten sich auch einmal in die Rolle des „Schülers“ versetzen und umgekehrt die „Osteuropäer“ als „Lehrmeister“ anerkennen, denn sie könnten sicher auch etwas von ihnen lernen. Reinhold Vetter kam im Blick auf die Arbeit der Medien zu der ernüchternden Bilanz, dreißig Jahre Darstellung „Osteuropas“ seien letztlich gescheitert. Die Kritik an der abwertenden Pauschalbezeichnung „Osteuropa“ für einen geografischen Bereich, der wesentliche Teile Mitteleuropas umfasst, zog sich wie ein roter Faden durch die Konferenz – sie macht das ganze Dilemma deutlich, in dem sich die gegenwärtige Diskussionskultur über die Zukunft Europas bzw. der Europäischen Union befindet. In allen Teilen Europas, gerade auch in den Transformationsländern, wisse man, wie Prof. Preda beklagte, viel zu wenig über die positiven Seiten der europäischen Integration; stattdessen seien, wie er es für Rumänien erläuterte, Vorurteile und Halbwahrheiten an der Tagesordnung.
Die Konferenz schloss folgerichtig mit dem Appell, den Dialog auf möglichst vielen Ebenen fortzusetzen, um die Zukunft des „Projekts Europa“ erfolgreich voranzutreiben.
Impressionen
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Über viele Jahre erschien der europäische Einigungsprozess unumkehrbar. Mitglied der Europäischen Union zu werden, war das erstrebte Ziel fast aller Staaten Mittel-, Südost- und Osteuropas nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Der Brexit, die unterschiedlichen Vorstellungen über die künftige Ausgestaltung der EU sowie unsichere Perspektiven für weitere Beitrittskandidaten zeigen jedoch, dass der einstige Grundkonsens brüchig geworden ist. Die so genannte „Flüchtlingskrise“ 2015/16 wurde letztlich eine „Krise Europas“. Die vielbeschworene Solidarität zwischen den Mitgliedsländern der EU hat sich, wie auch die aktuellen Streitigkeiten innerhalb der EU zeigen, als wenig belastbar erwiesen. Angesichts dieses Befundes brachte die Konferenz Expertinnen und Experten aus Gesellschaft, Kirche und Wissenschaft miteinander ins Gespräch. Wichtig war es dabei, die bestehenden Probleme offen auszusprechen und miteinander über mögliche Wege aus der Krise zu diskutieren.
Veranstalter
- PRO ORIENTE, Wien
- Renovabis, Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen
in Mittel- und Osteuropa, Freising - Institut G2W, Zürich
Veranstaltungsort
- Diplomatische Akademie, Favoritenstraße 15A, A-1040 Wien
Rückfragen und Informationen
- Mag.a Dr.in Regina Augustin, PRO ORIENTE, Tel.: 00 43 / 1 / 533 802 11;
E-Mail: augustin@pro-oriente.at - Dr. Christof Dahm, Renovabis, Tel.: 00 49 / 81 61 / 53 09 70; E-Mail: da@renovabis.de
- Dipl.-Theol. Stefan Kube, Institut G2W, Tel.: 00 41 / 44 / 342 18 19; E-Mail: kube.g2w@bluewin.ch
Material zum Herunterladen
Programm zur Konferenz in Wien, März 2018 (PDF, 235 kB)
Programm zur Konferenz "Europa – wohin? Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft" vom 14. bis 16. März 2018 in Wien.